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Balkonkraftwerke- Der günstige Weg um sich von den Strompreisen unabhängig zu machen

Balkonkraftwerke- Der günstige Weg um sich von den Strompreisen unabhängig zu machen

Daniel Konda |

Ein Balkonkraftwerk macht den Eintritt in die Solarstromwelt einfach. Welche Dinge Sie bei Kauf, Anmeldung und Installation eines Stecker-Solargeräts beachten sollten und wie sich die Modelle unterscheiden, lesen Sie hier.
Auf den ersten Blick scheint das Winterhalbjahr nicht der perfekte Startzeitpunkt für den Einstieg in die Solarstromwelt zu sein. Doch wer sich im Sommer 2022 ein Balkonkraftwerk anschaffen wollte, hatte es mit Lieferknappheit zu tun. Allmählich erholen sich die Bestände wieder. Was macht die Stecker-Solargeräte so attraktiv? Anders als bei einer großen Photovoltaikanlage sind weder ein eigenes Haus noch ein Budget von mehreren Tausend Euro nötig. Jede und jeder kann eine Stecker-Solaranlage selbst installieren – ohne Elektrofachkraft, auch einen Balkon braucht es nicht zwingend. Und so funktioniert es: Ein Balkonkraftwerk speist den Strom über die heimische Steckdose ein, sodass die selbst erzeugte Energie direkt zum Verbrauch bereitsteht. Es setzt sich in der Regel aus einem oder zwei Solarmodulen mit einem sogenannten Wechselrichter zusammen. Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom, den die Solarzellen bei Sonneneinstrahlung erzeugen, in Wechselstrom um. Ein Anschlusskabel verbindet den Wechselrichter mit der Steckdose. Solar Energie Köln  klärt in diesem Ratgeber Fragen rund ums Thema Stecker-Solaranlage  

Liefersituation November 2022: Solarmodule & Co.

Solarmodule und speziell Balkonkraftwerke sind extrem gefragt – spätestens seit die Strompreise in der Energiekrise gestiegen sind. Gleichzeitig sind die Lieferketten für Produkte und Bauteile überlastet und gestört, vor allem aus China. Deshalb bestehen seit Monaten Lieferengpässe, lange Lieferzeiten von einigen Wochen sind üblich. 
Bei uns sind alle Produkte auf Lager!

Wann lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

Eigenen Strom erzeugen – das klingt so verlockend, wie eigene Tomaten zu züchten oder selbst ein Brot zu backen. In jedem Fall entsteht mit einer Balkon-Solaranlage das Gefühl, aktiver Teil der Energiewende zu sein. Und wie ist es um den Geldbeutel bestellt? Zunächst ist eine Anfangsinvestition nötig: Ab rund 500 Euro gibt es ein Solarmodul mit Wechselrichter, hinzu kommen Kosten für Anschlusskabel und eine Halterung. Nach einigen Jahren – je nach Strompreis, Sonneneinstrahlung, Kaufpreis – beginnt die Investition, sich zu rechnen. Weil die Hersteller  eine lange Garantie von mindestens 25 Jahren aufs Funktionieren der Solarmodule geben, lohnt sich die Investition langfristig definitiv. Hier ein kleines Rechenbeispiel bei 2 Solar Modulen:

DEINE KOSTENEINSPARUNG

199.20 €/ Jahr

EIGENVERBRAUCH664 kWh
ERZEUGTER STROM664 kWh

Wichtig zu wissen:

  • Keine Speicherung: Der Strom des Balkonkraftwerks steht sofort für den Verbrauch bereit und wird nicht gespeichert. Entsprechend deckt er dauerhaft die Grundverbraucher ab, etwa den Kühlschrank und den Router. Auch andere Geräte bedienen sich am Strom, ob Computer, Waschmaschine oder Geschirrspüler.
  • Kein Betrieb im Stromausfall: Bei einem Stromausfall produziert auch das Balkonkraftwerk keine Energie mehr, denn der Wechselrichter benötigt die Netzfrequenz des Stromnetzes, um zu arbeiten. Für diesen Fall brauchen Sie eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage), die notstromfähig ist, eine kleiner dimensionierte Lösung ist eine Powerstation.
  • Strom einspeisen: Wer mehr produziert, als er verbraucht, speist den Strom physikalisch ins Netz ein, ohne jedoch dafür eine Vergütung zu erhalten. Die wäre bei der geringen Strommenge ohnehin vernachlässigbar. Das sähe bei einer großen Solaranlage fürs Dach schon anders aus.
Ein Balkonkraftwerk besteht aus einem oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter, der sie mit der Steckdose verbindet.

Welche Regeln gelten für eine Stecker-Solaranlage?

Für die sogenannten steckerfertigen PV-Anlagen, auch Plug-&-Play-PV-Anlagen genannt, gibt es keine offizielle Definition. Trotzdem ist einiges zu beachten. Die EU-Richtlinie 2016/613 besagt, dass Erzeugungsanlagen bis 800 Watt nicht relevant für das Stromnetz und deshalb nicht meldepflichtig sind. In Deutschland wurde sie nicht umgesetzt. Hierzulande bietet die Anwendungsregel in Form der VDE-Norm AR-N 4105-2018:11 Orientierung, gemäß der ein Wechselrichter eine maximale Ausgangsleistung von 600 Watt haben darf, damit sich die Anlage "vereinfacht anmelden" lässt. Die vereinfachte Anmeldung umfasst drei Schritte:
  1. Anmeldung: Bevor Sie ein Balkonkraftwerk betreiben, müssen Sie es in Deutschland nach der VDE-Norm offiziell bei Ihrem Netzbetreiber vor Ort anmelden. Falls Sie dies versäumen, verletzen Sie jedoch nicht automatisch ein Gesetz.
  2. Zählerprüfung: Der Stromzähler darf nicht in der Lage sein, rückwärts zu laufen. Vorhandene Zähler mit Rücklaufsperre sind akzeptiert, alternativ wird ein moderner Zweirichtungszähler installiert. Beim Einsatz eines Balkonkraftwerks mit einem Zähler, dessen Drehscheibe sich mit und gegen den Uhrzeigersinn bewegen kann, kommt es zu folgendem Problem: Wenn die eigene Solaranlage mehr Strom erzeugt als verbraucht, dreht der Zähler rückwärts. Die Menge des tatsächlich vom Stromanbieter bezogenen Stroms, die stromsteuerpflichtig ist, würde durch die Rückspeisung nicht mehr mit der Menge übereinstimmen, die der Zähler darstellt. 
  3. Registrierung bei der Bundesnetzagentur: Die Mini-PV-Anlage muss hierzulande im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Das ist ein amtliches Register für stromerzeugende Anlagen, das den Zweck erfüllt, Informationen zum Strommarkt in einer Datenbank zu bündeln und beispielsweise die Ausbauplanung der Stromnetze zu erleichtern. Es besteht eine Meldepflicht, die im Energiewirtschaftsgesetz festgeschrieben ist. Wer die Anmeldung versäumt, kann theoretisch mit einem Bußgeld rechnen (§§ 95111e und 111f EnWG sowie §21 MaStRV).
 Übrigens: Eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin ging 2020 davon aus, dass nur 10 bis 20 Prozent der verkauften Stecker-Solaranlagen in Deutschland im Marktstammdatenregister angemeldet sind.

Anschluss: Einfach in die Steckdose?

Eine Mini-Solaranlage kann nach Auffassung der Deutschen Gesellschaft für Solarenergie (DGS) gefahrlos mit einem herkömmlichen Schuko-Stecker in die vorhandene Steckdose gesteckt werden. Das gilt, solange die elektrische Anlage im Haus in Ordnung ist und auf dem neusten technischen Stand ist.

Welches Solarmodul ist sicher?

Ob ein Solarmodul die gängigen (Sicherheits-)Standards erfüllt, erkennen Sie etwa am Prüfzeichen der DGS. Der "DGS-Sicherheitsstandard für steckbare Stromerzeugungsgeräte DGS 0001:2019-10" kennzeichnet Produkte, die Sie ohne Sicherheitsbedenken installieren können.

Wie entscheidend ist die Maximalleistung des Solarmoduls?

Die Spitzenleistung (Watt Peak, Wp) drückt aus, was die Photovoltaikanlage unter Standardtestbedingungen leisten kann. Bei Balkonkraftwerken liegt dieser Wert in der Regel zwischen 200 und 410 Wp. Entscheidend ist, dass die Peakleistung des Solarmoduls die maximal zulässige Eingangsleistung des Wechselrichters nicht überschreitet. Bei unseren Sets, tritt die Frage nach der Kompatibilität beim Erstkauf eines Modul-Sets nicht auf. Wer sein Balkonkraftwerk später um ein Modul erweitert, muss die zulässige Maximallast beachten.

Muss ich den Modulwirkungsgrad beachten?

Der Modulwirkungsgrad gibt das Verhältnis der abgegebenen elektrischen Leistung zur einfallenden Sonnenstrahlung an. Alle im Vergleich betrachteten Balkonkraftwerke setzen auf monokristalline Siliziumzellen und erreichen einen Wirkungsgrad zwischen 17,4 und 21,1 Prozent. Doch nur für größere Solaranlagen ist der Modulwirkungsgrad bedeutend, für Balkonkraftwerke ist er nicht kaufentscheidend: "Ob ein Solarmodul beim Balkonkraftwerk einen Wirkungsgrad von 20 oder 20,5 Prozent hat, macht bei nur zwei Modulen kaum einen Unterschied: Das ist weniger als der durchschnittlich Verbrauch einer Nachttischlampe!  Bifaziale Module setzen auf eine transparente Rückseite und sammeln daher auch über die Rückseite indirektes Licht ein.

Worauf kommt es beim Wechselrichter an?

Im Handel dominieren Mikrowechselrichter. Diese sind so kompakt, dass Sie sie auf der Rückseite der Solarzelle anbringen können. Ist ein Mikrowechselrichter potent genug, darf er auch den Strom von zwei Solarmodulen empfangen. Die Ausgangsleistung dieser Geräte beträgt maximal 300 oder maximal 600 Watt. Wechselrichter sollten nach VDE-Norm (VDE AR-N 4105:2018-11) und Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) zertifiziert sein.

Muss ich den Modulwirkungsgrad beachten?

Der Modulwirkungsgrad gibt das Verhältnis der abgegebenen elektrischen Leistung zur einfallenden Sonnenstrahlung an. Alle im Vergleich betrachteten Balkonkraftwerke setzen auf monokristalline Siliziumzellen und erreichen einen Wirkungsgrad zwischen 17,4 und 21,1 Prozent. Doch nur für größere Solaranlagen ist der Modulwirkungsgrad bedeutend, für Balkonkraftwerke ist er nicht kaufentscheidend: "Ob ein Solarmodul beim Balkonkraftwerk einen Wirkungsgrad von 20 oder 20,5 Prozent hat, macht bei nur zwei Modulen kaum einen Unterschied: Das ist weniger als der durchschnittlich Verbrauch einer Nachttischlampe", erklärt Sawilla. Interessant für Nerds und Menschen mit einem Designfimmel: Ein höherer Wirkungsgrad ergibt sich auch durch eine modernere Technologie. Teils lässt sich das auch schon von außen erkennen. Schwarze Solarmodule ("Full Black") ohne die üblichen silbernen Ränder nutzen einen höheren Teil der Fläche, gefallen einigen aus optischen Gründen besser. Bifaziale Module setzen auf eine transparente Rückseite und sammeln daher auch über die Rückseite indirektes Licht ein.